Punkteteilung in Tuggen
von Daniel Horisberger (Kommentare: 0)
Im Gegensatz zum Wetter zeigte sich Tuggen von der ersten Minute an von seiner besten Seite. Nur drei Zeigerumdrehungen dauerte es, ehe Dardan Morina aus nächster Nähe einen Ball an den Pfosten hämmerte. Im gleichen Stil spielte Tuggen klar bestimmend weiter, Taverne hingegen schien mit einem eher destruktiven Spielplan aufzulaufen. Dies hinderte Tuggen aber nicht daran, sein Spiel aufzuziehen. Ganz ähnlich wie schon am Mittwoch in Mendrisio war Tuggen bis zur Pause die klar bessere Mannschaft und hätte mindestens einen Führungstreffer verdient gehabt. So aber ging man mit einem vorerst torlosen Unentschieden in die Pause. Nach dem Seitenwechsel änderte sich kaum etwas, Tuggen blieb stark und spielte teilweise Einbahnfussball.
Auch wenn man grösstenteils zufrieden war mit der Leistung, so machte sich langsam Nervosität breit. Die Uhr näherte sich der 90. Minute, und Tuggen kam dem Torerfolg zwar langsam näher, aber scheiterte aus aussichtsreichen Positionen genauso wie mit teilweise etwas verzweifelten Abschlussversuchen aus der Ferne. Selten spielen Mannschaften so angriffig, so überzeugend in der Defensive und im Mittelfeld und auch so überlegen, ohne ein Tor zu erzielen. Das destruktive Spiel Mendrisios schien aber am Samstag ein unüberwindbares Hindernis auf dem Weg zu einem Tor. Trotz der langen Nachspielzeit brachte Tuggen keinen Ball im Netz unter. So fühlte sich ein Unentschieden ein weiteres Mal wie eine Niederlage an. Dass der Pfostenschuss in der 3. Minute, wahrgenommen als gutes Omen für ein siegreiches Spiel, die grösste Möglichkeit für Tuggen werden würde, das hätte sich wohl so manch einer anders vorgestellt.
Torhüter und Kapitän Alessandro Merlo stand nach der Partie Rede und Antwort: «Wir waren die bessere Mannschaft. Ich möchte nicht mehr von Glück oder Pech sprechen, es ist Unvermögen, das wir aktuell an den Tag legen.» Bereits vor dem Spiel sei man sich bewusst gewesen, dass man noch mehr machen müsse, dass der Ball nicht einfach so reinfällt. «Es ist hart. Wir rennen 90 Minuten an, spielen so viele Pässe, kommen zu Eckbällen, und er geht einfach nicht rein.» Trotz der Frustration will Merlo aber auch Positives herausheben: «Wir müssen die gute Defensivleistung unbedingt auch mitnehmen vom heutigen Spiel. Wenn wir Gegentore erhalten, sind es oft Eigenfehler. Aber heute waren wir alle diszipliniert. Es sind nicht nur die vier Verteidiger, die dafür verantwortlich sind, es beginnt vorne und braucht die ganze Mannschaft.» Auch wenn ein Punkt eine deutlich zu magere Belohnung für die aufopfernde Leistung während 90 Minuten ist, so kann man in Tuggen also auch zufrieden sein. Denn speziell auf die Auswärtsniederlage in Mendrisio ist der Previtali-Elf eine tolle Reaktion gelungen. Dass die Leistung, die wohl in den meisten Fällen für einen Sieg reichen müsste, nur einen Punkt aufs Konto spült, gilt es zu vergessen. Auf dem Spiel vom Samstag kann man nämlich aufbauen.
Tuggen – Taverne, 0:0 (0:0)
Linthstrasse, 319, SR: Aleksandar Vidic
Tore:
Tuggen: Merlo; Mallo, Herlea, Loue, Keller; Kriz, Teixeira, Shala (65. Meier); Morina (88. Fetaj), Rodrigues, Jakupov (78. Syla).
Taverne:. Prati; Villa, Kabamba N., Russo, Di Benedetto (61. Telesca); Vitulli (71. Cvetkovic), Guerchadi, Dragone (71. Fontana) ; Seferaj (86. El Idrissi), Niang (71. Sandoval), Da Silveira.
Bemerkung: Tuggen ohne Rüegg, Bärtsch, Fässler, Tejada. Taverne ohne Borioli, Durini, Bengondo, Kabamba M., Franzese, Sacchelli, Novaresi.
Verwarnung: 35. Vitulli (Foul), 54. Di Benedetto (Spielverzögerung), 68. Kriz (Foul), 89. El Idrissi (Spielverzögerung).