Punkteteilung gegen Winterthur 2
von Daniel Horisberger (Kommentare: 0)
Wenn auch deutlich besser in die Partie gestartet und von Beginn weg spielbestimmend, gingen die Tuggner schon früh verschwenderisch mit ihren Chancen um. Sinnbild dafür war Aniokes Grosschance nach 8 Minuten. Völlig alleine vor dem Winterthurer Tor brachte er den Ball nicht an Keeper Abaz vorbei. Auch danach folgten bis zur Pause einige gute Möglichkeiten, man hatte den Ball meistens in den eigenen Reihen. Gefahr vor dem Tuggner Tor gab es bis zum Pausenpfiff keine.
Und auch nach dem Seitenwechsel ging es ähnlich weiter. In der 52. Minute fiel dann der verdiente Führungstreffer für die Tuggner. Nach einem schnell ausgeführten Eckball von Julio Teixiera stieg Jakup Jakupov in der Mitte am höchsten und vermochte den Ball mit dem Kopf einzunetzen. In der Folge geriet Tuggen aber etwas aus dem Konzept, verzeichnete zu viele Ballverluste und musste auch Winterthur mehr Spielanteile zugestehen. Die qualitative Überlegenheit des Heimteams blieb aber evident. Ein erstes Warnzeichen gaben die Winterthurer nach 62 Minuten von sich, der erzielte Ausgleichstreffer entstand allerdings aus einer Abseitsposition. In der 80. Minute aber konnte Tuggen nach einem Eckball nicht reagieren und Winterthurs Vögele köpfte zum schmeichelhaften Ausgleich ein. Das Unentschieden sollte bis zum Schluss Bestand haben und sich nach der Partie wie eine Niederlage anfühlen. Denn mit nunmehr 5 Punkten Rückstand auf Lugano II ist der zweite Tabellenplatz in weite Ferne gerückt. Die gute Ausgangslage von vor zwei Wochen ist verspielt. Wieso es am Samstag nicht zu den wichtigen drei Punkten gereicht hat, ist nicht schwer festzumachen. Tuggen nutzte hochkarätige Torchancen nicht, liess die letzte Konsequenz im Abschluss missen. So kamen insbesondere in der zweiten Halbzeit kaum Schüsse aufs gegnerische Tor, obwohl man Einbahnfussball spielte. Im Gegenzug kamen die Gäste zu einem nicht zwingenden Eckball und einer daraus resultierenden Halbchance, die sie verwerten konnten.
Während der gewonnene Punkt den Winterthurern schmeichelt, fühlt er sich für das Heimteam eher wie eine Niederlage an: «In der ersten Halbzeit haben wir gut gespielt, uns haben einfach die Tore gefehlt. In der zweiten Halbzeit kam dann das frühe Tor. Nach dem 1:0 haben wir aber aufgehört zu spielen, hatten keine Bewegung mehr im Spiel und zeigten einfach zu wenig.», so Torhüter und Kapitän Alessandro Merlo nach der Partie. Sichtlich enttäuscht über die verpasste Chance, den Anschluss an die Spitzenplätze zu halten, sieht er für die kommenden Spiele nur eins: «Wir müssen uns auf die nächsten beiden Partien konzentrieren und einfach unseren Job machen.» Den Grund für die ungenügende Leistung sieht er eher im Kopf als in den Beinen: «Wir müssen nicht über die Qualität sprechen. Es sind die Mentalität und der Wille, die den Unterschied machen. Es müssen Resultate her. Aus zwei Spielen braucht es jetzt sechs Punkte, sonst müssen wir uns keine Gedanken mehr machen.», so Merlo abschliessend. Tatsächlich gibt es für die Previtali-Elf jetzt nichts anderes mehr, als zu siegen, will man eine letzte Chance auf die Aufstiegsspiele wahren.
Tuggen – Winterthur 1:1 (0:0)
Linthstrasse, 311 Zuschauer, SR: Clovis Aebi
Tore: 52. Jakupov 1:0, 80. Vögele 1:1.
Tuggen: Merlo; Mallo, Rüegg, Herlea, Keller; Györky, Meier (71. Catari), Fetaj (63. Barreiro); Teixeira (88. Weiler), Anioke, Jakupov.
Winterthur II: Abaz; Zinna, Hasani A., Osmani, Sacipi; Novakovic (58. Citherlet), Romano, Nay (63. Barletta), Duong; Demi (58. Hasani Z.), Vögele (90.+4’ Sabotic).
Verwarnungen: 62. Vögele (Reklamieren), 71. Romano (Foul), 90.+2’ Barletta (Unsportlichkeit), 90.+4’ Herlea (Foul).
Bemerkungen: Tuggen ohne Bärtsch, Morina und Fässler